Auch als E-Book: Ein Lichtwolf über Experten

Die aktuelle Frühlingsausgabe der „Zeitschrift trotz Philosophie“ widmet sich den Sachverständigen und Fachidioten

Am 20. März 2013 erschien die aktuelle Frühlingsausgabe des Lichtwolf, „Zeitschrift trotz Philosophie“ zum Thema Experten. Seit Ostern ist das Heft auch als E-Book für Kindle sowie im offenen epub-Format erhältlich.

 

Dieser Service ist für eine Zeitschrift dieser Ausrichtung und Größe ungewöhnlich, betont man im catware.net Verlag. In diesem Kleinverlag aus dem ostfriesischen Hage erscheint seit 2009 der Lichtwolf, der bereits 2002 im Umfeld der Universität Freiburg gegründet wurde. Aus dem einstigen Studentenprojekt hat sich in den vergangenen elf Jahren eine Zeitschrift für eine winzige Nische entwickelt: „Bildungsbürgertum mit Punk kurzgeschlossen“, so beschreibt es Gründer und Herausgeber Timotheus Schneidegger.

 

In diesem Geiste wird auch das aktuelle Titelthema „Experten“ behandelt: Die Fachleute und Besserwisser sind allgegenwärtig in Medien und Politik. Die moderne Technokratie wird auf Platon zurückgeführt und als Geschwisterchen der Theokratie entlarvt, ganz wie am Beispiel der Gynäkologie der Zusammenhang von Herrschaft und Wissenschaft gezeigt wird. Warum Ulrich Horstmann in Kunstexperten die größten Feinde und Verächter der Kunst erblickte wird ebenso erörtert wie die Fragen, ob und wie man als Philosoph leben soll und was ein Wort ist.

Die unterhaltsamen Essays zum Thema sind mit Aphorismen, Rezensionen, Satiren und faszinierenden Kurzgeschichten aufgelockert und handgezeichnet illustriert, wie es Tradition ist beim Lichtwolf.

 

Ein großes Publikum hat der Lichtwolf noch nie gefunden und sucht es auch gar nicht, erklärt Schneidegger, der sein Blatt in der Nische zwischen Witz und Weltschmerz gut aufgehoben sieht. Es störe ihn nicht, dass andere unabhängige Kleinzeitschriften bekannter sind als der Lichtwolf, obwohl sie in Sachen Kontinuität, Profilschärfe und Offenheit für die neue elektronische Lesekultur hinter ihm zurückbleiben: „Wir machen den Lichtwolf, weil wir es können, nicht um irgendwas zu erobern.“

 

Ende Mai wird der Lichtwolf an der Mainzer Minipressen-Messe teilnehmen, auf der sich alle zwei Jahre Buchkünstler, Kleinverlage und Untergrundzeitschriften versammeln. Kurz darauf erscheint am 20. Juni – pünktlich zum Sommerbeginn – die neue Ausgabe. Das Titelthema des Sommerhefts lautet „Der #@%*! Gottes“ und passt somit zu diesem ungewöhnlichen Zeitschriftenprojekt.

Lichtwolf Nr. 41 beschäftigt sich mit Experten.

 

Lichtwolf – Zeitschrift trotz Philosophie. Ausgabe Nr. 41 (1/2013), Titelthema: Experten

Paperback (DIN A4), 80 Seiten, ISBN 9783941921252, März 2013, Preis: 7,80 Euro, Abo ab 26,80 Euro

Der Lichtwolf nennt sich auch „Zeitschrift trotz Philosophie“ und wurde 2002 in Freiburg gegründet. Das Magazin erscheint als Heft sowie als E-Book vierteljährlich mit einem bestimmten Titelthema, werbefrei und unabhängig. Der Lichtwolf wendet sich im Geiste des Fin de siècle mit Essays, Portraits und Debatten an junge Geisteswissenschaftler: www.lichtwolf.de

Im 2009 gegründeten catware.net Verlag erscheinen der Lichtwolf („Zeitschrift trotz Philosophie“, ISSN 1614-8037) sowie die Bücher seiner Autoren. Der an der Nordsee ansässige Verlag produziert außerdem E-Books. In der „Edition NOR-A“ werden Bücher für den Altkreis Norden verlegt: www.catware.net

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