Lichtwolf Nr. 34 („Urlaub“) (E-Book)

Ein schönes Heft, 60 Seiten dick im Format DIN A4, innendrin wird das Phänomen Urlaub behandelt, mit Tiefsinn, ohne Reklame und gerne auch mal etwas „frech“ (würg).

3,99 

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Beschreibung

Zur Sommerzeit gerät „Urlaub“ in aller Munde – und nun auch mal ins Heft, denn die Sommerausgabe 2011 beschäftigt sich im Titel mit Ferien, dies gewohnt tiefsinnig und frei von der sonst üblichen Tourismusreklame.

Los geht es dann auch zünftig mit Erforschungen des IPuP über Reisen und Denken sowie die Frage, inwiefern das eine das andere bedingt. (Diesen Aufsatz können Sie auch online lesen. Und die ersten sieben Seiten dieser Ausgabe gibt es hier als PDF zum Herunterladen und im LichtwolfReader zum Betrachten am Computerbildschirm.)

Die Fußnotenlyrik in dieser Ausgabe ist „Der Mann auf der Wiese“, ein Gedicht von Crauss, das sich im Fußsteg bis Seite 53 erstreckt. Es gibt wieder Neues vom Hai und seinem Alkoholproblem; diesmal lässt Judith Stieber ihn gemeinsam mit der Hai-Clique den Badestrand aufmischen. Von Dietmar Wischmeyer lernen wir viel über das Land der Bekloppten und Bescheuerten, besonders über die teutonischen Vernarrtheiten ins Exotische, Tankstellen-Shops und Grillanzünder. Anstatt sich mit Thomas Mann durch Lübeck zu saufen, ist Michael Helming mit Horst Wolfram Geißlers „Der liebe Augustin“ um den Bodensee gewandert. Bdolf empfiehlt der Sonnenstadt Freiburg, ihr südliches Flair touristisch und demographisch auszuschlachten. Auf der Kinderseite Lichtwelpe erklärt Stefan Rode der kleinen Larissa, warum die Ärztekinder in den Bildungsurlaub fahren und sie den Sommer vor der Glotze verbringen muss. In einem Kurz & Klein Spezial wird Urlaubslektüre in unter 800 Zeichen empfohlen: Literatur nicht für, sondern über den Urlaub. Darauf folgt ebenso kompakt Bdolfs Fernreise-Alphabet mit einer interessanten Destination pro Buchstabe. Eher zu Hause bleibt Marc Hieronimus: Der böse Gegenpol zum Urlaub ist die Arbeit und es gilt zu klären, wem das Lob der Arbeit und die Verdammung des Müßiggangs nützen. Derzeit sind viele Atomkraftwerke nicht gerade schwer am Schuften und so wirft Tina Wirtz die Frage auf, warum man die strahlenden Gesellen nicht mal in die Ferien schickt – und vor allem: wohin!? Redaktionspraktikant Filbinger dagegen nimmt sich des Phänomens Urlaubs-Postkarten an und Vasile V. Poenaru schreibt über Vancouver Island, wo nicht nur die Bedrohung durch Artgenossen und Bären ins Virtuelle abdriftet. Auf zwei sommerlich finstre Gedichte von Crauss folgt die knappste Kurzgeschichte „Das Land der Lebensläufe“ von Johannes Witek. Im Anschluss stellt Schneidegger die praktische Unmöglichkeit von Erholungsurlaub der Faktizität des Bundesurlaubsgesetzes gegenüber. Die IPuP-Press dagegen vergleicht, wie das unter freiem Himmel weilende Lumpenproletariat bei Maxim Gorki und der Gypsy-Punk-Band Gogol Bordello dargestellt wird. Von Hadayatullah Hübsch haben wir da noch eine schöne Kurzgeschichte über sonderbare Versprecher am Bahnhof. Beschlossen wird das Titelthema wie üblich von der größten Bratwurst der Welt: Dieses Mal geben fünf Autoren ihren Senf ab zu der Frage, wozu Hartz-IV-Empfänger und Studenten überhaupt Urlaub brauchen.

Die von Stefan Schulze Beiering begründete Reihe zur Kritik der Geisteswissenschaften nimmt diesmal die typischen Argumentationsmuster ins Visier. Dazwischen gehen die Tweetkesselchen – das heitere Homonymeraten – in die fünfte Runde; im Heft übrigens mit allen Lösungen! Hadayatullah Hübsch hat uns das Gedicht „Wurzeln“ hinterlassen, das wir zum im Sommer 2011 anstehenden 9. Geburtstag der „Zeitschrift trotz Philosophie“ bringen. Hernach erklärt Georg Frost in der Reihe „Wissenswertes für Stehpartygespräche“ den Begriff Closed World Assumption. Den Reisebericht vom Betriebsausflug 2011 zur Mainzer Minipressen-Messe hat die halbe Redaktion zu verantworten, es waren an Himmelfahrt ja auch fast alle vor Ort. Es folgen die Rezensionen in unter 800 Zeichen von aktuellen und klassischen Büchern sowie in der UntergRundschau von neuen Ausgaben anderer Kleinzeitschriften. Danach der Auszug aus dem Totenregister mit den Verblichenen des zwoten Quartals 2011. Noch quicklebendig ist die US-Autorin Amy Hempel, die vom Jahrestags-Feuilleton frühestens Ende 2011 aus Anlass ihres 60. Geburtstags erwähnt werden dürfte. Michael Helming portraitiert sie und ihre Kurzgeschichten in der Reihe „Lebende und Leichen“. Die große bunte Illustration am Heftende stammt von Paul Hoppe, zeigt am Strand drapierte Damen und entlässt den Leser damit intellektuell gestärkt in den Sommer.

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