Lichtwolf Nr. 61 („Milchmädchen“) (E-Book)
Molkereiprodukte, junge Frauen, krumme Rechnungen und enttäuschte Spekulationen sowie Trotzphilosophie, Binding, Pilatus und Charbonneau im propperen Frühlingsheft.
3,99 €
Beschreibung
Um Molkereiprodukte, junge Frauen, krumme Rechnungen und enttäuschte Spekulationen geht es in dieser Ausgabe. Zum Auftakt blickt Michael Helming in die Haushaltskasse des Kapitalverstehers Karl Marx. Schneidegger untersucht Fälle, in denen Forscher die Ergebnisse ihren Erwartungen angepasst haben, und Marc Hieronimus gibt eine Übersicht der kognitiven Verzerrungen, die unser Planen und Tun verleiten. Auf die Vorfreude folgt oft die Absage, die Stefan Rode als existentielles Philosophem auffasst, und nicht wirklich positiv ist das Verneinen, dem Wolfgang Schröder seinen Essay widmet. Zwischendurch gibt es die neun schönsten Milchmädchenrechnungen.
Den Genderaspekt des Titelthemas „Milchmädchen“ untersuchen konsequenterweise die Herren Frost, Bdolf, Horwatitsch und Hajjar mit Essays über Parthenophilie, feminine Dyskalkulie (der Lichtwelpe), Goethes Volks- und Frauenbild und die islamisch-hedonistische Aussicht auf 72 Jungfrauen im Paradies.
Lactosereich dagegen Martin Köhlers Blick in die Milchstraße, gefolgt von Bdolfs Plädoyer für klimaneutrale Milchfrauenhaltung und Gerd-Dieter Köthers Würdigung von Nestlés Kolonialherren-Zuckermilch, die genauso heißt wie das Titelthema dieser von frischen Fettwiesen gezapften Frühlingsausgabe.
Den hinteren Heftteil eröffnen wieder trotzphilosophische Miniaturen („Der tragbare Gedanke“) sowie der März aus dem Zyklus „Die 12 Monate“ der Renate von Charlottenburg. In der Reihe „Die unbedeutendsten Denker der Geschichte“ stellt Rüdiger Spiegel die Trotzphilosophie des Hartlieb Attenbör vor, sodann folgen einige Rezensionen in unter 800 Zeichen und später die Aphorismen pro domo et mundo. In der Debatte um Rudolf G. Binding verteidigt Michael Helming den Schriftsteller gegen den im letzten Heft erhobenen Vorwurf, ein Kitsch-Nazi-Dichter gewesen zu sein, und Schneidegger verteidigt anlässlich des anstehenden Osterfestes Pontius Pilatus gegen den dummen und brutalen Mob. Marc Hieronimus schließlich portraitiert in der Rubrik „Lebende & Leichen“ Bernard Charbonneau (1910–1996), der sich der Rettung von Freiheit und Natur verschrieb, als das noch gar keinen interessierte.