Lichtwolf Nr. 65 („Not“) (E-Book)

Not, Nöte und Wendigkeiten in Lebenswelt, Politik und Metaphysik – u.a. mit Mauthner, Adorno, Arendt, Maslow und Pinguinen: 92 frühlingshafte Seiten zur Not.

3,99 

Beschreibung

„Not“ ist ein Zustand der Bedrängnis, die zu etwas „nötigt“ – und doch so viel mehr oder weniger, wie Michael Helming in seiner einleitenden Meditation über das schillernde Wörtchen mit drei Buchstaben zeigt. Darüber, was den Mangel ausmachen kann, der Not bedeutet, denkt Marc Hieronimus u.a. mit bzw. gegen Abraham Maslow nach. Denn Nöte können niedriger wie höchster Natur sein, wie dieses Heft zeigt: Bdolf schildert die Nöte der Heiligen, Osman Hajjar zeigt anhand der Nöte von Höhlenbewohnern, wie der Koran antike Freidenkerei in (theo)logische Ordnung bringt, während Ewgeniy Kasakow mit Oleg Fomin-Schachow einen Zeitgenossen portraitiert, der Mutter Russland auf eigenwillige Art aus ihrer Not zu befreien suchte.

Dass Politik erst jenseits der Not beginnt, ist die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs, die Philip J. Dingeldey gegen das moderne Verständnis des Politischen verteidigt. Mit dem Pflegenotstand und einem darob nötigen neuen Arbeitsbegriff befasst sich Bernhard Horwatitsch. Während Timotheus Schneidegger die Notwendigkeit der Menschheit infrage stellt, findet Wolfgang Schröder in den Illusionen der Notlosigkeit, die Werbung uns bereitet, eine eigene ästhetische Qualität.

Vom Hohen geht es zum Niederen, weshalb Marc Hieronimus die durch Wäsche verursachte Notgeilheit beleuchtet und Sarah Maria Lenk dem bürgerlichen Konstrukt hinter der „Notzucht“ nachgeht. Nietzsche gibt einiges über Notwehr zu bedenken, während Martin Köhler über den Schinkenmangel in der Kunst glossiert und Bdolf anhand von Herrn Jedermann die Nöte des Alltags illustriert – und natürlich wieder das Propädeutikum zum Thema beigesteuert hat.

Den hinteren Heftteil eröffnet wie stets die beliebte Miniaturensammlung „Der tragbare Gedanke“, gefolgt von Filbingers Portrait des „einbeinigen Ersatz-Münchhausens“, Friedrich von Urban (1799–1825), auf den der urbane Mythos zurückgeht. Nach den Aphorismen pro domo et mundo sowie den Rezensionen in unter 800 Zeichen folgt der Pinguin, den Simon Preker in der Reihe „Viehlosovieh“ vorstellt und dann ist das Heft komplett durchgelesen.

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