Lichtwolf Nr. 69 („Über“) (E-Book)

Der Überwolf über Über als Germanismus und Präfix wie in Übermensch und Überwachung: 112 werbefreie Seiten über Knäblein mit Flügeln und Superhelden, mit Lichtmetaphern und Nachrufen.

3,99 

Beschreibung

Wer groß denkt und hoch hinaus will, landet eventuell im Über – zur näheren Bestimmung dient dieses Heft. Michael Helming nimmt sich auf sprachspielerische Weise des Wörtchens „über“ an, während Sarah Maria Lenk den Aufstieg und Fall dieses Germanismus im Englischen nachzeichnet. Fehlen darf natürlich nicht der Übermensch, den Schneidegger mitsamt eines linken Übermitleids behandelt, und russische Youtube-Philosophen wie „Übermarginal“, den Ewgeniy Kasakow vorstellt. Immer geht es über bzw. um irgendwas, sogar in Zeitaltern – ein Trend, den Marc Hieronimus beobachtet; derselbe eröffnet auch Überlegungen zu Serien über irgendwas, die allen anderen überlegen sind: Hieronimus plädiert für „Dylan Dog“, Bernhard Horwatitsch für die Sopranos und Vasile V. Poenaru für „Orphan Black“. Eher in der klassischen Kunst ist Michael Helming unterwegs mit einer einzigartigen anatomisch-kulturgeschichtlichen Analyse der Putten und ihrer Flügel. Osman Hajjar erzählt eine weitere Messingstadt-Geschichte nach, in der wir etwas über die Überwindung des inneren Schweinehunds und das mußevolle Warten in der Überzeit lernen. Martin Köhler überlegt in seiner Kolumne, wie oft das Wort „über“ bei Rammstein vorkommt (und warum). Wieso dagegen die Bitte, Kaffee zu machen, eine patriarchale Überlegenheitsgeste ist, erklärt Katharina Körting. Markos Hieronymos hat einen bislang unbekannten Platon-Dialog übersetzt. Mit Bdolf, der wieder ein Propädeutikum liefert, überwinden wir die Matrix bzw. Raum und Zeit, ehe es um das Sehen geht, das am besten von oben funktioniert: Bernhard Horwatitsch denkt über Optik im konkreten und übertragenen Sinne nach, Martin Köhler wird grundsätzlich grundgesetzlich zum Thema Überwachung und Wolfgang Schröder führt in seinem letzten Essay den Gedanken des Seins als Gesehenwerden weiter und in die Tiefe.

Wie so oft eröffnen die Kürzestrezensionen, Aphorismen und der tragbare Gedanke mit trotzphilosophischen Miniaturen den hinteren Heftteil, der ansonsten ganz einer traurigen Pflicht gewidmet ist: Wir würdigen unsere verstorbenen Kollegen Norbert Hildebrand und Wolfgang Schröder, dessen Lichtwolf-Beiträge Osman Hajjar zusammen mit Sokrates durchgesehen hat.

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