Lichtwolf Nr. 72 („Reich und schön“)
Reichtum und Schönheit in Philosophie und Kunst, Politikbetrieb und Kulturindustrie, außerdem Tiefenökologiekritik, Hühner und Kierkegaard beim Militär.
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Beschreibung
Reichtum und Schönheit waren und bleiben Ideale der Menschheit, obwohl und weil Philosophie und Kunst sie verdammt und gefeiert haben, Politikbetrieb und Kulturindustrie ihnen verfallen sind (oder Reichtum und Schönheit ihnen). Dieses Heft blickt auf die Teile und das Ganze von „Reich und schön“, die zusammengehören wie Mann und Frau und auch viel mit diesen Geschlechter(rolle)n zu tun haben, wie Marc Hieronimus zum Auftakt zeigt. Die hemdsärmeligen Avancen Salomons gegenüber der kühl kalkulierenden Bilqis gehen metaphorisch darüber hinaus und verweisen, wie Osman Hajjar schreibt, in die utopische Einheit von Weisheit, Ästhetik und Zirkulationssphäre. Bis dahin bleibt es dabei, dass man sich Kunst leisten können muss, wie Filbinger beim Museumsbesuch feststellt, und um sexualisierten Reichtum in der Kunst geht es in Michael Helmings Essay über das Goldregenmotiv. Der neue Reichtum kommt in der Kulturindustrie dagegen ziemlich billig daher, wie Philip J. Dingeldey urteilt. Noch ärger sieht es laut Schneidegger damit in den USA aus, deren verzweifelte Liebe zu Geld und schönem Schein sich seit „Dallas“ nur verschlimmert hat, und Marc Hieronimus erklärt den Untergang des Sozialismus (auch) mit dem Reiz des Kapital(ismu)s. Zwischendurch schreibt Bdolf (neben dem Propädeutikum) über die wenig anmutige Armut der Philosophen und den Reichtum in Entenhausen, Georg Frost erklärt Kants Argument der 100 vorgestellten Taler und Wolfgang F. Berger verbreitet die Zahnarzt-Weisheit, wonach kalt duschen muss, wer reich und schön werden will.
„Der tragbare Gedanke“, die Aphorismen pro domo et mundo und die Rezensionen in 800 Zeichen leiten in den hinteren Heftteil über. Hier weist Ewgeniy Kasakow dem Kollegen Schneidegger nach, in seiner Auseinandersetzung mit dem Rechtsdrall der Tiefenökologie (LW70) einem fatalen Einerseits-andererseits gefolgt zu sein. Georg Frost hat gute und schlechte Fragen bei Reddit gesammelt und Redaktionspraktikant Filbinger stellt das Haushuhn als Viehlosovieh vor. In der Reihe „Philosophen in Uniform“ forscht Michael Helming dem womöglich nur einige Stunden dauernden Wehrdienst Søren Kierkegaards nach. In der Archäontologischen Warenkunde wird der Spindel und des Walkmans gedacht, ehe die Beiträger dieser Ausgabe vorgestellt werden und das Winterheft vorbei ist.
Zusätzliche Information
Gewicht | 310 g |
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Größe | 21 × 30 cm |