Lichtwolf Nr. 77 („Gut & Börse“) (E-Book)

Geld stinkt nicht und die Börse ist überall: Ein Heft über das Gute im Zeichen des Kapitals, außerdem Pyrrhon von Elis und Würmer.

3,99 

Beschreibung

Über die Herrschaft des schnöden Mammons wird schon so lange geschimpft, dass der Moralismus nun endlich zum titelthemengebenden Terminus „Gut & Börse“ [sic!] zusammengeschnurrt ist. Michael Helming nimmt sich zu Beginn das Geld vor und blickt auf die Kulturgeschichte seiner Aufbewahrungsformen. Ganz praktisch wird es im Lichtwelpen, wo Onkel Bdolf der Generation Bitcoin ein kleines Börsen-ABC vorlegt. Die PR ist super, aber die bildungspolitische Wirklichkeit in Baden-Württemberg ist düster, wie Martin Köhler in seiner Kolumne dokumentiert.

Schneidegger denkt mit Marx und Heidegger darüber nach, ob das Kapital ein Subjekt oder eher ein Geschehen ist, und Marc Hieronimus zeigt auf, wie sich mittels TRIZ Innovation trotz Kapitalismus erreichen lässt. In dem Bereich sehr aktiv war Thomas Midgley, den Georg Frost als Umweltkatastrophe auf zwei Beinen portraitiert. Ein Portrait des mindestens so fragwürdigen Duma-Spitzels Roman Malinowski legt Ewgeniy Kasakow vor.

Der Schrei nach Gerechtigkeit ist auch ein seltsamer Moralismus, gegen den gleichfalls Kasakow argumentiert. Wie die guten Christinnen von Maria 2.0 die katholische Kirche durch Kritik rettbar erscheinen lassen, das untersucht Elisa Nowak. Dafür, dass der Mensch eigentlich gut ist und bitteschön bleiben soll, wirbt Götz Eisenberg. Zwischendurch beleuchtet Bdolf im Propädeutikum und in Miniaturen die olfaktorische Neutralität des Geldes und Mirko Stehr stellt im Comic dar, wie gemütlich man sich im falschen Leben einrichten kann.

Auf die tragbaren Gedanken und eine Extraportion Kurzrezensionen folgt im hinteren Heftteil die Reihe „Philosophen in Uniform“: Michael Helming spekuliert darüber, welchen Beitrag die Erfahrungen im Alexander-Tross auf die berühmte Skepsis des Pyrrhon von Elis gehabt haben. Nach den Aphorismen pro domo et mundo blickt Siebo M. H. Janssen auf die jüngsten Ausgaben der neurechten Publizistik (Sezession, Cato, Junge Freiheit) und wie schwer man sich dort damit tut, einen Konservatismus zu entwickeln, der den Namen verdient. In der Archäontologischen Warenkunde portraitieren Bdolf und Hieronimus das Sparbuch bzw. den Tabak und am Ende, das es manchmal zweimal gibt, stellt uns Redaktionspraktikant Filbinger den Wurm als Viehlosovieh vor.

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